Mobilisation mit Holzspatel (als Finger-/Daumenersatz) Bei einer unilateralen Mobilisation der Kiefergelenke wird der Holzmundspatel an einer Gelenkseite angebracht. 12.1 Schienenversorgung Die Schienenversorgung – als reversibles Therapieverfahren – von Patienten mit CMD stellt eine der am häufigsten angewandten zahnärztlichen Therapiemethoden dar und ist dennoch ein in der zahnmedizinischen Literatur kontrovers diskutiertes Thema. In der Manu- 238 Os frontale Os sphenoidale, Ala major Os temporale Os parietale Os zygomaticum Os occipitale Os temporale, Proc. Diese fein abgestimmte translatorische Erweiterung ermöglicht es, symptomatische Bereiche der chondralen Gleitfläche so zu positionieren, dass die mechanische Belastung reduziert oder auch in bestimmten Situationen verstärkt werden kann. In solchen Fällen ist eine variierende Grifftechnik für die Durchführung dieses Screening-Testes sehr zu empfehlen. . 6.1 Physiotherapeutisches Untersuchungsschema Das hier dargestellte Untersuchungsschema (▶ Abb. . Die Auffälligkeiten, die veränderte Sensibilität betreffend, sind eher auf die Traumatisierung und die Operationsfolgen zurückzuführen. Gemessen wird nun die Seitwärtsbewegung (der tatsächlich zurückgelegte Weg der Inzisallinie der unteren Schneidezähne) des Unterkiefers nach rechts (▶ Abb. Diese kombinierte Ausgangsstellung erlaubt eine simultane Behandlung zweier Strukturkomplexe, wie z. Pain mechanisms: a new theorie. direkt auf den schmerzhaften Strukturen und Geweben des Patienten zur Schmerzlinderung einsetzen. Das Knackgeräusch reduziert sich. 14.23). . 23 Einführung Abb. stützt somit die funktionelle Dysfunktionskette. 11.53). 9.3 Gelenkgeräusche mechanische Überlastung funktionelle Veränderungen durch: – neurale Steuerungsprobleme – muskuläre Innervationsstörung – Stabilitätsproblem – Mobilitätsproblem neuromuskuläre Dyskoordination Gelenkgeräusche Trauma strukturelle Veränderungen von: – anatomischer Form – mechanischer Funktion Degeneration Abb. Die Straffung der Befestigungsbänder des Discus articularis im dorsalen Bereich (bilaminäre Zone) begrenzen letztlich die Protrusion. Antwort: Grad I: kleine Amplitude – Grad II: große Amplitude ohne Gewebewiderstand – Grad III: große Amplitude im Widerstand – Grad IV: kleine Amplitude am Ende der Bewegung 145. . . 13.1). . 1: Das Bindegewebe des Bewegungsapparates verstehen und beeinflussen. . In beiden Fällen kann die posteriore Depression der Skapula als Mittel für eine bessere Körperhaltung und mehr Bewegungsstabilität ein- gesetzt werden. 6. überarb. In Zeiten der EBP (Evidence Based Practice/Physiotherapie) ist es notwendig, möglichst objektive Untersuchungsinstrumente und möglichst standardisierte Untersuchungsverfahren zu verwenden. . . . 11.32). . . Laterotrusion zur Mobilisation Die Mobilisation der Laterotrusion kann unilaterale Mobilitätseinschränkungen eliminieren oder auch koordinative Verbesserungen der Bewegungskontrolle bei Ausweichbewegungen oder Schmerzvermeidungsverhalten ermöglichen (Klinik der asymmetrischen Laterotrusion siehe Kap. . Benennen Sie die Extensoren der oberen HWS. die Diagnose hindeuten. 39 Körperliche Untersuchung longitudinal cranial anterior-posteriore Bewegung posterior-anteriore Bewegung longitudinal caudal Abb. Nennen Sie Arten der Eigenübungen. Sprich: Die Position der Gelenkspartner zueinander hat über die situationsabhängige Mechanik auch einen direkten Einfluss auf diese Komponenten. 4.3): ● Ligamentäre Irritation: Vereinzelt findet man bei Erwachsenen eine ligamentäre Struktur aus der embryonalen Entwicklung, das diskomalleoläre Ligament. . . . Auch Weichteil- 11.3 Neurale Techniken Abb. Vergleiche: „Clinical Reasoning“ kann in der direkten wörtlichen Übersetzung wiedergegeben werden als „Klinische Beweisführung“. An dieser Stelle wirkt häufig auch noch eine, beim Zahnarzt (im Zuge einer Zahnbehandlung am Unterkiefer) gelegte, Leitungsanästhesie anhaltend nach (pelzig taube Mundwinkel). 14.36). . . ADV (anteriore Diskusverlagerung) noch ohne weitreichende strukturelle Veränderungen (Deformation) des diskalen Gewebes → sporadische Knackphänomene totale ADV mit Reduktion der Mundöffnung durch Elastizitätsverlust und damit auch Formverlust des Discus articularis resultierend: Funktionsverlust des diskalen Gewebes: → drohende Formveränderung des Kondylus (Entrundung) – degenerativer Verlauf → Mundöffnungsstörungen totale ADV mit fortgeschrittener Degeneration → arthrotische Veränderungen des TMG → Knackphänomen bei Mundöffnung → Krepitus bei Mandibulabewegungen → Gefahr von Ruptur des diskalen Gewebes → schmerzhafte Limitationen Diskusverlagerung (meist nach anterior als anteriore Diskusverlagerung bzw. . 11.79 Laterotrusion nach links bei kontralateralem Zungenkontakt am rechten oberen Eckzahn. . Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. Antwort: Meist soll eine ADV durch einen produierten Unterkiefer in eine normalere Position gebracht werden – Nachteil: Alle umliegenden Strukturen (Muskeln, Nerven, Ligamente etc.) . Ein solcher Kreuzbiss kann durch muskuläre Dysbalancen der Kaumuskulatur, durch neurale Dysfunktionen mit negativer Beeinträchtigung der Muskelfunktionen oder durch artikuläre Veränderungen der Kiefergelenke erklärt werden. Nn. . B. der aktiven Mundöffnung in drei Drittel mit unterschiedlichen Farben eingeteilt wird, kann das die Dokumentation erheblich erleichtern, z. Br Dent J. . 314 einer schlecht sitzenden und unangenehm drückenden Unterkiefer-Zahnprothese: Laterotrusion rechts 6 mm mit Schmerzprovokation (VAS 3/10), Laterotrusion links 8 mm (VAS 2/10), (▶ Abb. 4.22 Kurze Nackenmuskulatur mit Relevanz für eine CMD. 2005 Emshoff R, Innerhofer K, Rudisch A, Bertram S. Clinical versus magnetic resonance imaging findings with internal derangement of the temporomandibular joint: An evaluation of anterior disk displacement without reduction. . B. die Frequenz 1 Hz bedeutet 1 Bewegung pro Sekunde – 2 Hz = 2 Bewegungen pro Sekunde etc. 2.8 Erklärungsmodelle bei Tinnitus mit Orientierung an der CMD Klinische Aspekte Modell 1 Problematik Myoklonus der Tubenmuskulatur Myoklonus der Gaumensegel Beteiligte Muskulatur M. tensor tympani M. tensor veli palatini M. levator veli palatini Innervation N. mandibularis N. mandibularis Neuromotorische Dysfunktion Einzelzuckung führt zur direkten Irritation des Trommelfells (East u. Hazel 1987) (Diehl u. Wilmes 1990) Tubenöffnung wird durch verklebte Schleimhäute erschwert und wird geräuschvoll beim Zerreißen des Schleimfilms (Feldmann 1998) 2.4 Intraartikuläre Strukturen: Discus articularis, bilaminäre Zone Mit der Gelenkkapsel verwachsen, teilt der Discus articularis das Kiefergelenk in eine obere und untere Gelenkhöhle ein (▶ Abb. Dynamische Kompression und dynamische Translation sind Bewegungsmanöver, die bevorzugt zur Differenzialdiagnostik von Gelenkgeräuschen am Kiefergelenk eingesetzt werden. Mögliche Symptome ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● b Zahnschmerzen Zahnpressen Bruxismus Kalt-warm-Empfindlichkeit Abrasionen Empfindliche Zahnhälse Rezessionen des Zahnfleisches Zahnlockerung Zahnwanderung Veränderte Bisslage (Kreuzbiss) Eine häufig anzutreffende Symptomatik bei Patienten mit CMD sind Zahnschmerzen ohne entsprechendes anatomisches Korrelat. . des Gesichtsbereiches. Passive Bewegungsprüfung Bei der Untersuchung des Kiefergelenkes ist es wie bei anderen Gelenken auch: In der passiven Bewegungsprüfung werden meist größere Amplituden (durch Ausschöpfen der passiven Reserve) erreicht. ● Mimische Muskulatur: Ihre Funktion ist die Grundlage für den individuellen Gesichtsausdruck (Emotionalität). 8.4 Palpation Subjektive Informationen über die lokale Situation des Gewebes, über schmerzhafte Spots im Bindegewebe, in Ligamenten, Nerven oder Muskelstrukturen, Informationen über hypertone Muskelfasern oder über weitere tastbare Veränderungen im temporomandibulären Gewebe sind der Palpation zu entnehmen. Jeremy Wade ist den gefräßigen Räubern in Spanien auf der Spur: Im Rio Ebro finden die Waller optimale Bedingungen vor, um sich zu gigantischen Fluss-Monstern zu . B. Arm-pattern verstärkt ebenfalls die Irradiation, z. Tab. Aufl. Manche Patienten haben zusätzlich Schluckbeschwerden oder im Hals ein sporadisches „Kloßgefühl“. Zunächst gilt es das vorhandene motorische Potenzial zu beurteilen: Welche Bewegungsrichtung fällt dem Patienten leichter? Evidenzbasierte physiotherapeutische Behandlung bei craniomandibulärer Dysfunktion. 296 14.3 Gelenkgeräusche (Knacken/Reiben) bewährt, um die neue Gelenkstellung auch zu stabilisieren, etablieren, motorisch kontrollierbar zu machen und in der Wahrnehmung zu bestärken. Weitere Screnning-Tests (Voraussetzung: symptomfreie aktive Bewegungsprüfung) Rotation rechts/links im Vergleich Lateralflexion rechts/links im Vergleich Flexion (mit passivem Überdruck in die obere HWS) Extension (mit passivem Überdruck in die obere HWS) Oberer HWS-Quadrant: verriegelte Stellung (Extension, Rotation zur Therapeutenseite, Lateralflexion zur Therapeutenseite) Flexion, Extension, Abduktion, Adduktion, Innen- und Außenrotation Kombinierte Extension, Adduktion und Innenrotation: HBB (hand behind back – Hand auf den Rücken) Horizontale Adduktion (vermehrter Stress auf Akromio- und Sternoklavikulargelenk durch passiven Überdruck) Passiver selektiver Mobilisationsimpuls auf die ● Klavikula für das Akromioklavikulargelenk nach kaudal, ventral und dorsal; transversal lateral/medial ● Klavikula für das Sternoklavikulargelenk nach dorsal und kaudal oder kranial; transversal medial/lateral ● 1. Die Therapie wird durch diesen Umstand entsprechend beeinflusst und ein einheitliches Vorgehen erschwert. Kopfhaltung über einen längeren Zeitraum bestehen, wie es bei einer Tonusdysregulation angenommen werden kann, besteht durchaus die Möglichkeit einer dauerhaft veränderten Bisslage mit entsprechender Negativwirkung am Kiefergelenk. Die Symmetrie soll also das Maß aller Dinge sein, das Maß der Schönheit. Wird der Kopf nach lateral gedreht, kann das Os temporale auch sehr gut nach transversal medial mobilisiert werden. 64 4.5 Symptombereich: Stirn- und Schläfenregion . . 45 2.5 2.6 .............................. 44 Kondylusbewegungen: Bewegungen des Caput mandibulae im Gelenkraum . . . Der eigentlichen Wortbedeutung nach handelt es sich um eine Funktionsstörung im Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer. Die Mm. Patienten mit einer limitierten Mundöffnung sind in der Praxis häufig anzutreffen, wobei die Störungen auf unterschiedlichen Ursachen beruhen können (▶ Tab. . 15.1.8 Kontrolle der aufgestellten ersten Hypothesen Die anfangs aufgestellten Hypothesen lassen sich nach der körperlichen Untersuchung halten und mit den gefundenen Beweisen vertreten. . . Cranio-Mandibuläre Dysfunktion. Aber nicht nur Stress hat diese unterhaltende Wirkung. 11.70). 2 Monaten, sporadisches Knackphänomen ebenfalls am linken Kiefergelenk. Die als Beispiel aufgeführten Nacken- und Extremitätenpattern mit Rumpfkontrolle beeinflussen die Kopf-, Nackenregion, die umgebenden Muskeln sowie die miteinander verbundenen Regionen Schulter und oberer Rumpf. . Klinisch treten bei dieser vermehrten Belastung häufig Gelenkgeräusche (Krepitus oder Knacken) im Kiefergelenk auf (▶ Abb. . Die Störungen reichen von Überlastungsproblemen bis hin zu direkten Verletzungen der Strukturen. Veränderte Ausgangsstellung über BWS-Modulation . . 11.60 Schädelknochen mit potenzieller Wirkung auf eine CMD. occipitalis major et minor Die neuralen Strukturen aus dem Plexus cervicalis (Ansa cervicalis) spielen bei Patienten mit CMD ebenfalls eine klinische Rolle: Sie verbinden die Subokzipital- und Okzipitalregion, die sie auch versorgen. 8.19). 14.10 Passive extraorale Mobilisation über den Angulus mandibulae. . Sie betreffen also den kaspulären und den diskalen Gelenkbereich. Nackenkomponenten kommt hier ebenfalls wieder eine größere Bedeutung zu. Diese mechanischen Komponenten zeichnen sich durch die direkte Beeinflussung der anatomischen Strukturen aus, die mit dem Kiefergelenk in Verbindung stehen. 8.42 Offener Biss nach vorne. 2000a;27: 367–379 De Boever JA, Carlson GE, Klineberg IJ. Die PIR ist also eine direkte (agonistische) Behandlungsmethode für die aufgrund eines Hypertonus oder einer Verkürzung insuffizient erscheinende Muskulatur. . 14.5). . Dies geschieht häufig infolge traumatischer oder degenerativer Veränderungen der stabilisierenden Strukturen (bilaminäre Zone und M. pterygoideus lateralis) und auch aufgrund von Veränderungen an der Knorpelfläche werden die vorherrschenden mechanischen Bedingungen verändert. Diese sollte unter optischer Kontrolle vor einem Spiegel erfolgen. 8.80). . Die PNF-Techniken können sowohl direkt am Kiefergelenk angewendet werden als auch bei kau- saler Korrelation, d. h. bei Haltungsdefiziten, mit indirekter Wirkung in den angrenzenden Körperregionen. Abb. spinalis n. trigemini) auf Höhe C 2/3 (▶ Abb. Laryngo-Rhino-Otol. 15.12). . Sollte es dabei zu Würgereizen kommen, kann der Patient seine Zunge gegen den Palpationsfinger des Therapeuten drücken. . Bei Patienten mit CMD aufgrund einer gestörten Okklusion unterscheidet man also: ● Reversible zahnärztliche Maßnahmen: Schienenversorgung (je nach Indikation) zur Beseitigung okklusaler Störkontakte und Parafunktionen, z. Gezielte Irradiation aufgrund der Aktivität in den oberen Rumpfund Kopfabschnitten unterstützt dieses Teilziel. Repeat this 20 times.Once you're done with the left cheek, perform the same for your right cheek (20 times). . 11.77). . ZMK Praxis Was kommt nach der Schienentherapie? 2000;10: o. S. Stelzenmüller W, Wiesner J. Therapie von Kiefergelenkschmerzen. Im Bereich des Unterkiefers können während der Palpation ein lokaler oder ausstrahlender Palpationsschmerz, Zahnschmerzen, Sensibilitätsauffälligkeiten im Mandibulabereich als klinische Symptome auftreten. 1.3, ▶ Tab. . . Weiterhin werden von ihm Struk- 2.3 Neurale Strukturen ● turen im Mittelohr (und Tuba auditiva) und Geschmackspapillen an der Zunge versorgt. Kopfschmerz in Deutschland: Fakten statt Schätzungen. Denn dann (Veränderung bedeutet: Das Geräusch wird lauter oder leiser oder setzt zu einem anderen Zeitpunkt in der Gelenkbewegung ein) stehen die Chancen auf ein positives Therapieergebnis ebenfalls sehr gut. Zeitschrift für kraniomandibuläre Funktion. Auch nach Injektionsverletzungen reagiert der M. pterygoideus medialis mit Dysfunktionen und trägt zu einer Limitation der Mundöffnung bei. . Ruckartige Unterkieferbewegung (schnelles Mundöffnen oder Mundschließen) Lang andauernde Belastungen (Bruxismus über Jahre) Präarthrotische Deformität aufgrund alter Verletzung (Mandibulafraktur) Fehlhaltung am Arbeitsplatz, in der Freizeit (Hobby) Ursache-Folge-Kette (sternosymphysale Belastungshaltung, oberes gekreuztes Syndrom) Intraartikuläre Veränderung (Diskusverlagerung) Diese Veränderungen können auch aufgrund eines posttraumatischen Zustands (infolge einer direkten Gewalteinwirkung auf die genannten Kieferstrukturen) oder nach einer zahnärztlichen oder kieferchirurgischen Behandlung entstehen. . Zahnbereich. . Dazu fixiert der Therapeut den Kopf des Patienten mit einer Hand maxillär an der oberen Inzisalkante, während die zweite Hand mit dem Daumen auf der unteren Inzisalkante zur Mobilisation der Mandibula in die Depression positioniert wird (▶ Abb. strukturell-funktionelle Ebene strukturelle Störungen lokale Läsionen (Fraktur, Kapselverletzung) Entzündung (Myositis, Kapsulitis) funktionelle Störungen Mundöffnungsstörung Verlust der Beißkraft a Aktivitätsebene Aktivitätseinschränkung Schmerz beim Kauen Limitation der Mundöffnung Aktivitätsverlust Sprechstörungen Hemmung reduziertes Essverhalten b Partizipationssebene soziale Einschränkung Mundöffnungsschmerz nicht mehr in Gesellschaft Essen gehen Kontaktverlust Schamgefühle Unfähigkeit, sich selbst zu helfen Unzufriedenheit c 69 Untersuchungsplanung und Clinical Reasoning Symptome, Defizite, Schwächen, Ressourcen, Stärken und die persönliche Lebenssituation) und den Überlegungen des Therapeuten (auf struktureller und psychosozialer Ebene – siehe ICF 2005) bezüglich aller Interventionen (bestehend aus aktiven oder passiven Behandlungsverfahren und auch begleitenden Maßnahmen) machen den ClinicalReasoning-Prozess zu einem wichtigen Werkzeug in der Physiotherapie. 79 Vier Kardinalsymptome – Führende Symptomkomponenten mit Behandlungsbeispielen Abb. Diese verstärkte Schmerzwahrnehmung resultiert aus einer drastischen Absenkung der Schmerzschwelle mit Hypersensibilität der betroffenen Gewebe (van den Berg 2003). Funktionelle Verbindungen zum N. facialis finden sich ebenfalls, da dieser die suprahyoidalen Muskeln zum Teil innerviert: M. digastricus (Venter posterior) und M. stylohyoideus (▶ Abb. 11.26 Triggerpunkt-Technik M. levator scapulae. . Aufgrund der aktuellen Datenlage lässt sich jedoch sagen, dass Verteilung und Vorkommen der CMD bei Kindern und Jugendlichen Ähnlichkeiten zu den Ergebnissen der Erwachsenenstudien aufweisen (▶ Tab. 8.2 Aktive Bewegungsprüfung und Messverfahren Abb. Abb. Anhaltender Stress beeinflusst z. ● Normale Mundöffnung; Deflexion (Mandibula weicht seitlich aus und bleibt verlagert; ▶ Abb. . . . 8.19 CMD-Screening: muskuläre Befunde Muskuläre Symptome (Diagnostische) Hinweise Bewegungsschmerz Schmerz beim Kauen, Gähnen oder bei anderen funktionellen Aktivitäten usw. . Dieser Umstand stellt eine neural-funktionelle Verbindung zur Kieferregion her, da über die Innervation der infrahyoidalen Muskulatur auch eine mechanische Verbindung zwischen ebendieser Muskulatur und der oberen Zervikalregion entsteht und der Nucleus tractus spinalis n. trigemini (motorisches Kerngebiet für die Innervation der Kaumuskulatur C 1–C 3) reicht (Duus 2009); (▶ Abb. . Kontrolle der mechanischen Bewegungsbahn Das Einhalten der rotatorischen Bewegungsachse der Kiefergelenke, mit zugehöriger Achsenverlagerung nach ventro-kaudal bei zunehmender Mundöffnung (wenn sich das Caput mandibulae unter das Tuberculum articulare schiebt), ist eine wichtige mechanische Grundkomponente bei der normalen Mundöffnung. . . . Therapie: Manuelle Mobilisation der TMG beidseits nach ventral-kaudal; spezifische Weichteiltechniken für Mm. . 264 14.1.11 Behandlungsbeispiele bei größerer aktiver Mundöffnung (> 25 mm MÖ: Störungen der intermediären bis terminalen Mundöffnungsphase) . 2001;15: 93–105 Groß H. Einfluss Manueller Therapie an der oberen HWS auf die Schmerzempfindlichkeit der Kaumuskulatur bei CMD. . . . . Bei Patienten mit einem oberen gekreuzten Syndrom ist die Körperhaltung von signifikanten mechanischen Veränderungen geprägt: ● Die obere HWS ist in extendierter Vorpositionierung, es besteht eine zervikale Tendenz zur Hyperlordose. . . Im Sinne einer optimalen Therapiewirkung ist eine kontinuierliche Evaluation des Therapieprozesses (Behandlungstechniken mit dem erzielten Effekt vergleichen) notwendig, die eine Adaption der eingesetzten Interventionen an den aktuellen Status quo erst ermöglicht. Kaltstufe. 2004;7: 478–483 Micheelis W, Reich E. Dritte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS III). 2008;38: o. S. Dijkstra PU, Kropmans TJ, Stengenga B. . 21 1.9 21 1.6.2 1.6.3 Initiierende Faktoren . Bereits während dieser palpatorischen Orientierung können Verklebungen und hypertone Bereiche lokalisiert und gezielt behandelt werden. b Bewegungsbahn des Kondylus während der Translation. 14.3.1 Zwei Wege der Differenzierung: Kompression und Translation Zur Differenzierung dieser häufigen Ursachen können eine mechanische Zentrierung oder eine Verlagerung der Bewegungsachse, während der aktiven Bewegungen, eingesetzt werden. Nur was sich der Therapeut auch vorzustellen vermag, ist von ihm am Patienten auch zu finden. Stuttgart: Thieme; 2004 Sturzenegger M. Seltene Kopfschmerzursachen. . Alle Palpationen sind für den Patienten beidseits schmerzhaft, jedoch ist rechts eine intensivere Schmerzreaktion zu verzeichnen. . Deviationen und Deflexionen sind mit Abweichungen im Aufbiss verbunden. . Freizeitaktivitäten – Schlafposition 82. . 8.53 Aktive Mundöffnung gemessen mit dem Goniometer. Patienten (▶ Tab. Die in der Gelenkkapsel enthaltenen Sensoren (freie Nervenendigungen, Mechanorezeptoren) fungieren als afferente „Stellungsmelder“ der Mandibula. Innervation der Muskulatur im frontalen Schnitt von dorsal (Platzer 1996). . Es entsteht ein mechanischer Mobilisationseffekt an der chondralen Gelenkfläche, der Gelenkkapsel und der umgebenden Muskulatur inklusive der ligamentären Stabilisationsstrukturen mit resultierender vergrößerter Range of motion (ROM) – das mobilisierte Gelenk wird beweglicher oder zumindest bewegungstoleranter (Salter et al. 6.1) zeigt eine mögliche Vorgehensweise bei der neuro-muskulo-skelettalen Diagnostik eines Patienten mit CMD und ist geprägt von den Gedanken der Manuellen Therapie und den auf der ICF (DIMDI 2005) basierenden Entwicklungen (bio-psycho-soziales Modell von Krankheit und Gesundheit); (Bucher-Dollenz u. Wiesner 2008). mit einer unphysiologischen Belastungsverteilung) bei scheinbar normalen Alltagsbewegungen (Kauen, Schlucken, Abbeißen etc.) Im Bereich des Kiefergelenks nutzt man dieses Prinzip zur Detonisierung der Kaumuskulatur und der mimischen Muskulatur. . . spinosus, Axis N. suboccipitalis N. auricularis magnus Proc. 100% 12 stunden automatische schüttelmaschine, 99 KM / 999, um die Genauigkeit unseres Schrittzählers zu testen. pt Zeitschrift. . . MÖ Inkursion ohne Druck (Distraktion) = kein Geräusch + = Geräusch wird lauter; – = Geräusch wird leiser; isq. . 11.61). Risk factors for diagnostic subgroups of painful temporomandibular disorders. 12.2), ● Exzentrikschiene (Synonym: Positionierungsschiene). . Bei Schmerzpatienten sind Mobilisationstechniken im Bewegungsgrad I und II sehr erfolgversprechend, da diese Bewegungsgrade minimal mechanisch reizen und eine schmerzdämpfende Therapiewirkung durch mechanorezeptive Überlagerung ausüben (siehe Kap. . Parameter einstellen bedeutet hier, es muss für jeden Patienten eine individuelle Beurteilung der Therapiewirkung vorgenommen werden und die Parameter müssen an jeden Patienten nach jeder Therapiesitzung individuell angepasst und gegebenenfalls verändert werden, wenn sich die gewünschte Wirkung bzw. . scaleni und die subokzipitalen Muskeln. So können vom Therapeuten sowohl die Mobilisationsrichtung als auch der Rückweg in die Ausgangsstellung des Unterkiefers kontrolliert, 14.1 Quantitative Bewegungsstörungen (am Beispiel „limitierte Mundöffnung“) Abb. 11.2 Passive Mobilisationsgrade und Primäreffekte 196 Passive Mobilisationsgrade Primäre Wirkung auf das Zielgewebe I Kleine Amplitude am Anfang einer Bewegungsrichtung Schmerzlinderung II Größere Amplitude am Anfang einer Bewegungsrichtung noch vor dem ersten Gewebewiderstand Schmerzlinderung mit geringer Mobilisation ● Geringe Deformation ● Mechanorezeptive Aktivierung III Große Amplitude durch das gesamte Bewegungsausmaß (oder durch große Teile des gesamten Bewegungsausmaßes) in den endgradigen Bereich hinein Mobilisation mit Deformation der beteiligten Gewebe ● Stoffwechselsteigerung ● Friktion und Mobilisation ● Lösen von Adhäsionen IV Kleine Amplitude am Ende einer Bewegungsrichtung Mobilisation der stabilisierenden Strukturen (Gelenkkapsel, Ligamente) ● Verstärkte Deformation der kapsulären Strukturen im endgradigen Bereich ● Stoffwechselsteigerung ● Schmerzlinderung ● Endgradige Mobilisation durch verbessertes Roll-Gleit-Verhältnis ● Chondrale Mobilisation (Diffusionssteigerung und vermehrte Produktion von Synovia) 11.1 Artikuläre Techniken 11.1.2 Physiologische passive Bewegungen kombiniert mit akzessorischen Mobilisationstechniken Die physiologischen Bewegungsrichtungen können generell sowohl passiv als auch aktiv-assistiv oder aktiv durchgeführt werden.